Einheitliche Ansprechstelle als Lotse für Arbeitgeber

Einheitliche Ansprechstelle als Lotse für Arbeitgeber

Publiziert 25.05.22

„Ohne Arbeitgeber laufen alle unsere Bemühungen um Inklusion im Arbeitsleben ins Leere. Daher bin ich wirklich froh, dass es jetzt eine Stelle gibt, an die sich jeder Arbeitgeber mit allen Fragen rund um die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen wenden kann. Ich wünsche der neuen Stelle, dass es ihr gelingt, bekannt zu werden, damit sie dazu beitragen kann, eventuelle Hürden abzubauen", so Bezirkstagspräsident Franz Löffler beim Spitzentreffen mit allen wichtigen Arbeitsmarktpartnern zur Vorstellung der Einheitlichen Ansprechstelle für Arbeitgeber – kurz EAA – in der Oberpfalz.

v.li.: Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Peter Weber, Bezirkstagspräsident Franz Löffler, ZBFS Regionalstellenleiter Oberpfalz Günther Lange, Wolfgang Eberl, Leiter Inklusionsamt Oberpfalz, KJF-Direktor Michael Eibl, Präsident der Handwerkskammer Dr. Georg Haber, Hermann Brandl, Geschäftsführer vbw Bezirksgruppe Oberpfalz, LAG ifd-Vorsitzender Johannes Magin, EAA-Koordinator Martin Schmid (Foto: Christine Allgeyer)

 

Der Termin ist prominent und hochkarätig besetzt mit Bezirkstagspräsident Franz Löffler und einem Teilnehmerkreis aus den Agenturen für Arbeit und Jobcentern aus der Region Oberpfalz, der Handwerkskammer, der Industrie- und Handelskammer, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, der Deutschen Rentenversicherung, der LAG IFD Bayern und dem Integrationsfachdienst Oberpfalz. Eingeladen hatten der Regionalstellenleiter des Zentrum Bayern Familie und Soziales Oberpfalz, Günther Lange, und der Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, Michael Eibl.


Menschen mit Handicap: wertvolle Mitarbeiter mit hoher Motivation

„Seit langem fordern die Arbeitgeber, dass ihnen ein Lotse durch die verschlungenen Pfade der Bürokratie zur Seite steht. Mit den einheitlichen Ansprechstellen wird dieser Wunsch erfüllt. Bei unserem Treffen wollen wir alle Beteiligten umfassend informieren und die zukünftige Zusammenarbeit ausloten“, erklärte Günther Lange beim Spitzentreffen in seinem Hause.

Dies sei ein wichtiger Schritt, bestätigte der Präsident der Handwerkskammer Dr. Georg Haber. „Gesellschaftliche Verantwortung spielt im Handwerk eine große Rolle“, so Haber, „meine Berater legen jedem unserer Betriebe ans Herz, Mut zu haben und auch einmal neue Wege zu beschreiten.“ Aus den Betrieben werde ihm rückgemeldet, dass gerade Menschen mit Handicap wertvolle Mitarbeiter mit hoher Motivation seien. Von Peter Weber, stellvertretendem Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, kommt große Zustimmung und Kooperationsbereitschaft. Er wolle das Anliegen in die Kammerbezirke und Personalleiterkreise bringen.

Und genau das ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Arbeit der Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA): die Vernetzung aller Akteure und Arbeitsmarktpartner. Die Vertreter aus der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, den Agenturen für Arbeit, den Jobcentern und der Deutschen Rentenversicherung sind dazu gerne bereit und wollen die EAA nach Kräften unterstützen. So wird der zuständige EAA-Koordinator und Inklusionsberater Martin Schmid die EAA in den sieben Geschäftsstellen der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft – vorstellen und auch die Agenturen für Arbeit besuchen. „Wir werden unsere Netzwerke weiter ausbauen und pflegen, damit der regionale oberpfälzer Arbeitsmarkt von der EAA profitieren kann“, erklärte Schmid. Weitere Informationsveranstaltungen stehen an.


So unterstützt die EAA Arbeitgeber

„Wir übernehmen die neue Aufgabe sehr gerne“, stellt der Leiter des ifd Oberpfalz, Vladislav Perkov, heraus, „wir gehen auf Unsicherheiten ein, beraten in Fragen der Finanzierung, zeigen Unterstützungsmöglichkeiten auf und helfen zum Beispiel auch dabei, Anträge bei den zuständigen Leistungsträgern zu stellen.“

Martin Schmid ist langjähriger Mitarbeiter des Integrationsfachdienstes Oberpfalz der KJF und Experte in Sachen Integrationsberatung. Gemeinsam mit seinen Kollegen Matthias Schießl und Andre Nickley ist er hochengagiert am Start: „Unsere EAA ist Servicestelle speziell für Arbeitgeber zu allen Fragen rund um die Ausbildung, Einstellung und Beschäftigung schwerbehinderter Menschen.“

Die bayernweit einheitliche Servicenummer 0800 904 00 01 gelte es nun den Unternehmen und Betrieben bekannt zu machen, fordert Johannes Magin, der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der Integrationsfachdienste, die Netzwerkpartner auf. Er hat sich auf politischer Ebene dafür stark gemacht, die bei den Integrationsfachdiensten vorhandenen Strukturen und Kompetenzen für die neue Aufgabe zu nutzen.

Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge, ist dankbar, dass Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf die bayerischen Integrationsfachdienste stärkt und Arbeitgeber noch mehr in den Blick nimmt: „Die Einheitlichen Ansprechpartner sind gute Partner für Arbeitgeber, die einen Beitrag für einen inklusiven Arbeitsmarkt leisten.“

Text: Christine Allgeyer