Hubert Schmalhofer geht nach herausragender Arbeit in den Ruhestand

Mit der nötigen Ruhe und wissbegierigem Pioniergeist

Hubert Schmalhofer war seit 1996 Einrichtungsleiter der lernwerkstatt, seit 2004 zudem Geschäftsführer der Inklusionsfirma labora gGmbH und seit 2019 auch Leiter des Integrationsfachdienstes Oberpfalz. „Die lernwerkstatt und Hubert Schmalhofer – das gehört einfach zusammen. Er hat mit seinem engagierten Team vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive aufgebaut. Nun verabschieden wir den hoch geschätzten Kollegen und Netzwerker in seinen wohlverdienten Ruhestand. Wir bedanken uns von Herzen für seine Pionierarbeit und den Leitungswechsel, den er so gut vorbereitet hat", so Michael Eibl, Direktor der Katholischen Jugendfürsorge Regensburg.

v.l.n.r.: KJF-Direktor Michael Eibl, Johann Beck (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Regensburg), Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, Wolfgang Eberl (Leiter des Inklusionsamtes Oberpfalz), Vladislav Perkov (zukünftiger Gesamtleiter der lernwerkstatt und des Integrationsfachdienstes (IFD)), Hubert Schmalhofer, Sven Vogl (zukünftiger Geschäftsführer der labora gemeinnützige GmbH und Brigitte Ehrl (Geschäftsführerin des Jobcenters Stadt Regensburg)

An der Feier nahm neben anderen Ehrengästen auch Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein teil. „Die lernwerkstatt der KJF ist ein Stück allerbeste Inklusions- und Sozialarbeit," stellte sie heraus, „ich freue mich, dass die Einrichtung hier in Regensburg ihren festen Platz hat, sie macht unsere Stadt sozial reicher. Herr Schmalhofer als Leiter der Einrichtung hat der lernwerkstatt durch sein Engagement Sinn und Seele verliehen und vielen jungen Menschen geholfen, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Als Sozial- und Jugendbürgermeisterin sage ich dafür ein ganz herzliches Vergelt´s Gott!" In einer Gesprächsrunde mit Bürgermeisterin Freudenstein, Johann Beck, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg, Brigitte Erl, Geschäftsführerin des Jobcenters Regensburg, und Wolfgang Eberl, Leiter des Inklusionsamtes Oberpfalz, erfahren die Leistungen Hubert Schmalhofers eine weitere Würdigung. Die lernwerkstatt ist unter seiner Führung zu einem in der Region unverzichtbaren Partner junger Menschen mit Benachteiligungen auf dem Weg ins Arbeits- und Berufsleben geworden.

Von Anfang an dabei

Seit dem Jahr 1989 ist Huber Schmalhofer bei der KJF. Angefangen hat er als Metallmeister und Ausbilder beim Berufsbildungswerk Abensberg. Die Arbeit mit jungen Menschen hat ihn nachhaltig geprägt. „Am meisten habe ich von der Zusammenarbeit direkt mit den jungen Menschen gelernt. Was sie brauchen und warum manches nicht gleich gelingt. Diese Zwänge und Hürden von außen zu kennen, ist wichtig – damit man es anders und möglich machen kann", so Schmalhofer. Und möglich gemacht hat er so einiges. Im B.B.W. baute Hubert Schmalhofer zum Beispiel ein Lernzentrum mit auf, setze dazu die ersten PCs ein, die mit selbst programmierter Software bestückt wurden. Ab 1996 bereitete der mittlerweile studierte Betriebswirt mit einem Kollegen und anfangs mit 12 Jugendlichen in zwei Räumen im Gewerbepark den Aufbau der lernwerkstatt vor. Zusammen mit der Agentur für Arbeit sollte ein ambulantes Angebot für Jugendliche geschaffen werden. Es galt Hürden zu überwinden, am Puls der Zeit zu bleiben – ja der Zeit sogar voraus zu sein und immer wieder individuelle Angebote für die Bedürfnisse junger Menschen zu entwerfen. Mittlerweile bietet die lernwerkstatt den jungen Menschen 28 Ausbildungsberufe an. 55 motivierte, spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an der Seite derer, die Hilfe benötigen. Hubert Schmalhofer kennt sie alle aus den Vorstellunggesprächen: „Wenn ich merke, da sprudelt jemand für die Aufgabe – dann passt die Person in unser Team."

Ein Netzwerker par excellence

Die beachtliche Leistung der lernwerkstatt ist ein Zusammenspiel vieler Netzwerkpartner, die Hubert Schmalhofer an einen Tisch gebracht hat – immer das Wohl der jungen Menschen im Auge. Zusammen mit der Stadt und dem Landkreis Regensburg, der Jugendhilfe, den Jugendämtern, Schulen, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, den Wohnheimen und Internaten und auch den Innungen und Kammern, entstand ein tragendes Netzwerk für junge Menschen mit einem besonderen Förderbedarf. Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Regensburg findet als wichtiger Netzwerkpartner der lernwerkstatt lobende Worte: „Seit ich Herrn Schmalhofer kenne, ist er mir als aufgeschlossener und interessierter Partner im Bereich der beruflichen Ausbildung begegnet. Er arbeitet fürsorglich und engagiert mit und für die Jugendlichen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens zuhause sind. Herr Schmalhofer fördert und fordert die Jugendlichen darin, ihre Eigenverantwortung selbstständig wahrzunehmen. Dabei fand er stets das richtige Maß an Empathie und Unterstützung."

Immer in Bewegung

Die Aufgaben in der lernwerkstatt waren zahlreich und herausfordernd. Und doch blieb Hubert Schmalhofer nie stehen. Seit 2004 ist er Geschäftsführer der Inklusionsfirma labora gemeinnützige GmbH, die eine hundertprozentige Tochter der KJF ist. 2019 folgte Schmalhofers Aufgabe als Einrichtungsleiter beim Integrationsfachdienst Oberpfalz (ifd). Die Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg ist Träger des ifd Oberpfalz mit Standorten in Regensburg, Amberg, Weiden, Neumarkt, Cham und Schwandorf. Zudem ist Hubert Schmalhofer in zahlreichen Gremien vertreten wie zum Beispiel: Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Katholische Jugendsozialarbeit (Sprecher Berufsfeld Jugendberufshilfe), Arbeitsgemeinschaft Ostbayern (Sprecher), LAG Jugendsozialarbeit Bayern, LAG ifd, Ostbayerischer Dienstleistungsverbund (ODV), Arbeitskreis Schule-Wirtschaft Regensburg e.V., Mieterbeirat Gewerbepark (Vorsitzender).

Alles geregelt

Auf Hubert Schmalhofer folgt Vladislav Perkov als Gesamtleiter der lernwerkstatt und des Integrationsfachdienstes (IFD). In der lernwerkstatt werden zudem zwei Bereichsleitungen eingesetzt: Herbert Knapp und Christina Amerle. Im Integrationsfachdienst bleiben die Bereichsleitungen erhalten: Claudia Jung, Dr. Christian Moore und Verena Lachner. Die Synergie-Effekte zwischen Lernwerkstatt und IFD, beispielsweise durch gemeinsame IT-Strukturen oder ein einheitliches Qualitätsmanagement, sollen weiter genutzt und wo möglich auch intensiviert werden. Bei der labora gemeinnützige GmbH übernimmt Sven Vogl die Geschäftsführung. Vogl war bisher als Betriebsleiter und Prokurist tätig war. Schmalhofer selbst sagt zu seinem Abschied: „Das Tolle ist, dass man gar nicht merken wird, dass ich weg bin. Es folgen hervorragende, erfahrene Kolleginnen und Kollegen."                          

Text und Bild: Olga Arnstein